Wandinstallation „Lichtjahr - Wartezone”
2011
Die Arbeit besteht aus DIN A4 - Ausdrucken von Fotos, die in Form
eines Rasters auf die Wand aufgeklebt werden. Es existieren mehrere hundert Bilder, die in chronologischer Abfolge präsentiert werden können.
Erläuterung:
Auf einer Landstraße, die ich häufig fahre, fiel mir eines Tages ein Buswartehäuschen
mit auffallenden Graffiti ins Auge. Mich faszinierte, dass es jeden Tag und sogar
innerhalb weniger Stunden immer wieder anders aussah, sogar je nach Lichteinfall gelegentlich
eine fast sakrale Ausstrahlung erhielt. Mehr als ein Jahr lang
habe ich bei jedem Vorbeifahren ein Foto gemacht.
Bei der Wandinstallation „Lichtjahr - Wartezone” wird das Bildformat
durch die Architektur dominiert; von der Umgebung wird absichtlich
nur wenig gezeigt.
So erschließt sich der Wechsel der Jahres- und Tageszeiten durch genaues
Beobachten der nur wenig angeschnittenen Umgebung. Regen, Schnee, Wind
und Sonnenlicht hinterlassen ihre Spuren genau so wie Menschen durch angeklebte
Poster mit Veranstaltungshinweisen oder durch ein untergestelltes Fahrrad.
Die Geschichte des Unterstandes, seine Veränderung im Verlauf der Zeit, läßt sich anhand der ausgewählten Einzelfotos wie ein Buch „lesen”.
Dagmar Boenigk